angeboten im WS 2006/07
an der Lehr- und Forschungseinheit 5 (Theoretische Informatik)
des Instituts für Informatik der Universität München
Felix Brandt
Felix Fischer
Paul Harrenstein
Mittwoch, 14-16 Uhr
Oettingenstr. 67, Oe 0.41
Spieltheorie (engl. game theory) beschäftigt sich mit der formalen Analyse von Situationen, in denen mehrere Entscheidungsträger ("Agenten") interagieren. Ein bekanntes Beispiel für eine derartige Situation ist das sogenannte Gefangenendilemma (prisoner's dilemma). Spiele im herkömmlichen Sinn sind nur ein Spezialfall solcher Situationen. Spieltheorie findet breite Anwendung bei der Analyse ökonomischer, gesellschaftlicher, politischer und biologischer Phänomene wie etwa der Konkurrenz zwischen Firmen, dem Wettstreit um Wählerstimmen, der Urteilsfindung in einem Prozess, dem Bieterverhalten in Auktionen oder dem Kampf um Nahrungsreserven. Wie andere Theorien auch bedient sich die Spieltheorie einer Menge von Modellen, um von der Wirklichkeit zu abstrahieren und bestimmte Aspekte formal präzise darzustellen und zu analysieren. Seit einiger Zeit herrscht eine rege Interaktion zwischen Spieltheorie und Informatik. Zum einen werden Konzepte aus der Spieltheorie zur formalen Analyse verteilter Systeme benutzt, zum anderen werden grundlegende Techniken der Informatik, z.B. aus der Komplexitätstheorie, auf spieltheoretische Probleme angewendet.
Im Rahmen dieses Seminars sollen einige zentrale Modelle der Spieltheorie vorgestellt werden -- wie normal-form games, extensive-form games und coalitional games --, sowie wichtige Konzepte zu deren Analyse -- wie z.B. Nash Gleichgewichte. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Entwurf von Mechanismen und Protokollen zur verteilten Entscheidungsfindung. Letzteres bezeichnet man häufig auch als "inverse Spieltheorie", da hier "Spiele" mit wünschenswerten Eigenschaften konstruiert werden (z.B. Auktionen oder Wahlverfahren).
ThemenDatum | Thema | Vortragende(r) | Betreuer | |
25.10.2006 | Normal-form games | Pohl | Harrenstein | |
08.11.2006 | Nash equilibria | Mielchen | Fischer | |
15.11.2006 | Extensive-form games | Feil | Fischer | |
22.11.2006 | Cooperative game theory | Friedmann | Harrenstein | |
29.11.2006 | Social choice theory | Grallert | Fischer | |
06.12.2006 | Implementation theory I | Dorda | Harrenstein | |
13.12.2006 | Implementation theory II: Mechanism Design | Weinzierl | Brandt | |
20.12.2006 | Auction theory | Wedi | Brandt |
Teilnahmevorraussetzungen:
spätestens... | |
Einarbeitung in die Literatur (Informationen beim Betreuer) | |
4 Wochen vor dem Vortrag | Absprache der Gliederung von Vortrag und Ausarbeitung |
1 Woche vor dem Vortrag | Absprache der fertigen Folien |
31. Januar 2007 | Abgabe der Ausarbeitung |
Spezielle Literatur zu den einzelnen Themen wird vom jeweiligen Betreuer zur Verfügung gestellt.
Online:
Bei weitergehenden Fragen wenden Sie sich bitte an Felix Fischer.